Durch die aktuelle Gesetzgebung und Klimapolitik sind viele Eigenheimbesitzer verunsichert und wissen nicht, womit sie ihre Heizung ersetzen können.
Kurz: Inhalte einer Heizungsberatung
Bei einer Heizungsanalyse wird ähnlich wie bei einer Energieberatung das Gebäude im Ist-Zustand auf den Wärmebedarf analysiert. Dies geschieht wie folgt:
- Ortsbegehung mit Aufnahme der gebäudespezifischen Kennwerte sowie Gebäudekubatur (Abmessungen des Hauses)
- Zeichnen des Gebäudes als 3D-Modell in CAD
- Berechnung der Gebäudeheizlast bzw. des Wärmebedarfs und Vergleich mit dem tatsächlichen Wärmeverbrauch
- Erstellung einer raumweisen Heizlastberechnung und Empfehlung von geeigneten Heizungssystemen
Das Ergebnis ist eine Übersicht verschiedener Heizungssysteme, wahlweise einschließlich Wirtschaftlichkeitsberechnung. Dadurch wissen Sie, welche Heizung für Ihr Gebäude geeignet ist, welche Modernisierungen umgesetzt werden müssen (z. B. Heizkörpertausch) und welche Heizung die preiswerteste ist.
Wie viel Förderung gibt es?
Grundsätzlich ist die Heizungsanalyse keine Leistung, die explizit gefördert wird. Wie erhalten Sie trotzdem Fördermittel?
Bis zu 50 % bei Heizungsförderung
Wenn Sie eine neue Heizung einbauen und Fördermittel nutzen möchten, müssen Sie einen hydraulischen Abgleich durchführen. Der hydraulische Abgleich bedingt eine raumweise Heizlastberechnung, und das machen wir uns zunutze, denn mit der raumweisen Heizlastberechnung haben wir alles, um eine Heizungsanalyse durchführen zu können. Wenn Sie die Heizung austauschen, erhalten Sie 30 % Grundförderung. Wenn in dem Zuge des Heizungstausches auch der alte fossile Heizkessel entsorgt wird, steigt die Förderquote auf die angepriesenen 50 %.
Vorteile:
- Sie müssen keine separate Energieberatung durchführen.
- Wir können sofort mit der Heizungsanalyse beginnen.
- Die Förderung kann nur in Anspruch genommen werden, wenn die Heizung tatsächlich getauscht wird.
Weitere Details zur Heizungsförderung finden Sie auf der BAFA-Website.
Bis zu 35 % mit Energieberatung
Im Vorfeld wird eine geförderte Energieberatung durchgeführt. Das im Rahmen der Energieberatung erstellte Gebäudemodell wird anschließend mit weiteren Daten „gefüttert“, um eine raumweise Heizlastberechnung zu erstellen. Dadurch wird ein Großteil der Arbeit, die Datenaufnahme und die Berechnung des Gebäudes, durch die Energieberatung gefördert. Die Förderung einer Energieberatung beträgt 45 %, jedoch maximal 650 EUR. Somit erhalten Sie eine Förderung auf den absoluten Bruttobetrag der Leistung in Höhe von etwa 35 %. Die tatsächliche Förderquote ist vom Objekt und den vorliegenden Daten wie Plänen abhängig.
Vorteile:
- Sie können die Heizungsanalyse und die Energieberatung zu jeglicher Zeit durchführen.
- Sie sind nicht gezwungen, Modernisierungen umzusetzen.
Weitere Informationen zur geförderten Energieberatung finden Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Bis zu 15 % als Heizungsoptimierung
Wenn Ihre Heizungsanlage mindestens zwei Jahre alt und nicht älter als 20 Jahre ist, kann die Heizungsanalyse im Rahmen des Förderprogramms für effiziente Gebäude „BEG EM Heizungsoptimierung“ durchgeführt werden. Ähnlich wie bei der Heizungsförderung ist ein Grundbestandteil der Heizungsoptimierung ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage. Somit sind auch in diesem Fall alle Grundlagen für die Heizungsanalyse gegeben. Die Grundförderung beträgt 15 %.
Vorteile:
- Direkter Start möglich.
- Sie profitieren von den Erkenntnissen der Heizungsanalyse ohne vorherige Energieberatung.
Nachteile:
- Eine bloße Berechnung des hydraulischen Abgleichs reicht für die Förderung nicht aus. Die berechneten Ergebnisse müssen auch umgesetzt werden.
Weitere Informationen zum Förderprogramm BEG EM Heizungsoptimierung finden Sie beim BAFA.
Was erhalten Sie?
Der Hauptaspekt einer Heizungsanalyse ist es, dem Gebäudeeigentümer eine Auswahl verschiedener Heizungssysteme zu unterbreiten, damit dieser ein geeignetes Heizungssystem auswählen kann. Neben einer Übersicht zum Wärmebedarf des Gebäudes wird analysiert, welche Vorlauftemperatur mit den vorhandenen Heizflächen (Heizkörpern) erzielt werden kann. Dadurch wissen Sie, ob eventuell Heizflächen vergrößert bzw. Heizkörper ausgetauscht werden müssen und mit welchen Kosten zu rechnen ist. Außerdem ist hervorzuheben, dass wir mit den Ergebnissen sehr schnell und kostengünstig einen hydraulischen Abgleich (Förderbedingung bei Heizungstausch) erstellen können.
Weitere Informationen zum hydraulischen Abgleich finden Sie beim BAFA.
Der Wärmebedarf und Wärmeverbrauch
Bei einer Heizungsanalyse wird ähnlich wie bei einer Energieberatung das Gebäude im Ist-Zustand auf den Wärmebedarf analysiert. Der Wärmebedarf ist ein theoretischer Wert der Gebäudeheizlast, welcher oftmals höher ist als der tatsächlich vorhandene Wärmeverbrauch. Grund dafür ist die Berechnung des Wärmebedarfs. Dieser folgt standardisierten Randbedingungen, in denen Temperaturen für Räume vorgegeben werden. Der gravierende Unterschied zeigt sich beim Berechnungsergebnis, dass unterstellt wird, dass jeder Raum entsprechend der Randbedingungen ganzjährig genutzt wird. In der Realität werden aber nicht alle Räume ganzjährig genutzt, wodurch der Verbrauch zwangsläufig niedriger ist als der Bedarf.
Fazit
Eine Heizungsberatung bietet Ihnen eine fundierte Analyse Ihres Heizsystems und zeigt Ihnen die besten Fördermöglichkeiten auf. Durch die Kombination mit einer geförderten Energieberatung maximieren Sie Ihre Förderchancen und erhalten wertvolle Informationen zur Optimierung Ihres Heizsystems. Nutzen Sie die staatlichen Förderprogramme, um Ihre Heizungsanlage effizient und kostengünstig zu modernisieren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was ist der Unterschied zwischen Heizungsanalyse und Energieberatung?
Eine Heizungsanalyse fokussiert sich speziell auf das Heizsystem und den Wärmebedarf Ihres Gebäudes, während eine Energieberatung einen umfassenderen Überblick über die gesamte Energieeffizienz Ihres Hauses bietet. Weitere Informationen finden Sie beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).
2. Wie beantrage ich Fördermittel für eine Heizungsanalyse?
Fördermittel können über das BAFA oder die KfW beantragt werden. Es ist ratsam, sich vorab detailliert zu informieren und eventuell einen Energieberater hinzuzuziehen.
3. Muss ich meine Heizungsanlage unbedingt austauschen, um Fördermittel zu erhalten?
Für bestimmte Förderprogramme, wie die Heizungsförderung, ist ein Austausch der Heizung erforderlich. Es gibt jedoch auch Fördermöglichkeiten für Heizungsoptimierungen, bei denen ein Austausch nicht zwingend notwendig ist. Weitere Details finden Sie beim BAFA.
4. Was ist ein hydraulischer Abgleich und warum ist er wichtig?
Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass die Wärme gleichmäßig im Gebäude verteilt wird und keine Energie verschwendet wird. Dies ist nicht nur energieeffizient, sondern oft auch eine Voraussetzung für Fördermittel. Mehr dazu erfahren Sie beim BAFA.
5. Wie lange dauert eine Heizungsanalyse?
Die Dauer hängt von der Größe und Komplexität Ihres Gebäudes ab. In der Regel können Sie jedoch innerhalb weniger Tage bis Wochen mit den Ergebnissen rechnen. Eine frühzeitige Planung und Terminvereinbarung mit Ihrem Heizungsberater ist empfehlenswert.