In einer Welt, in der die Suche nach nachhaltigen Energiequellen immer dringlicher wird, ist Solarthermie zu einer der vielversprechendsten Technologien für die Wärmegewinnung geworden. Nachfolgend werden die Grundlagen der Solarthermie sowie ihre Anwendungsbereiche erläutert und warum sie eine kluge Investition in eine umweltfreundlichere Zukunft darstellt.
Was ist Solarthermie?
Solarthermie ist eine Technologie, die die Wärme der Sonne nutzt, um Wasser oder andere Wärmeträger zu erwärmen. Diese Wärme kann dann für verschiedene Zwecke genutzt werden, einschließlich Warmwasserbereitung, Raumheizung und sogar zur Stromerzeugung.
Die Funktionsweise der Solarthermie
Solarthermische Kollektoren, die auf Dächern oder an anderen geeigneten Orten installiert sind, absorbieren Sonnenstrahlen und wandeln sie in Wärme um. Diese Wärme wird in einem geschlossenen Kreislauf zu einem Wärmespeicher oder einem Wärmetauscher geleitet, wo sie genutzt wird, um Wasser zu erhitzen oder Wärme für das Heizsystem eines Gebäudes zu erzeugen.
Anwendungskriterien
Um Solarthermie sinnvoll nutzen zu können, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Dies betrifft insbesondere:
- Große Pufferspeicher bzw. Schichtenladespeicher mit einem Volumen größer 1.000 Liter
- Alternativer Wärmeerzeuger für Winterperiode
- Geeignete Dachflächen mit entsprechender Himmelsausrichtung, tragfähiger Dachkonstruktion und Größe
Auf Grund der solaren Abhängigkeit, ist eine Solarthermie-Anlage nicht als einziger Wärmeerzeuger nutzbar. Ebenfalls müssen die Speicher entsprechend groß sein, damit der Tagesbedarf an Heizwärme in der Übergangszeit “gepuffert” werden kann. Im Vergleich zu anderen regenerativen Wärmeerzeugern, kann mit Solarthermie eine hohe Vorlauftemperatur erzielt werden. Somit ist die Nutzung bei einer herkömmlichen Heizungsanlage mit Kompaktheizkörpern möglich. Die Erneuerung der Heizflächen entfällt somit.
Symbiose mit Biomasse
Da Solarthermie hohe Temperaturen erzeugen kann und große Speicher benötigt, ist der ideale Partner für den Winterbetrieb eine Biomasseheizung bzw. eine Heizung mit Stückholz oder Pellets. Denn diese benötigen ebenfalls große Speicher und erzielen ebenfalls hohe Temperaturen. Somit ergänzen sich die beiden Heiztechniken und partizipieren voneinander.
Zukunft
Solarthermie steht in enger Konkurrenz mit Photovoltaik. Dies liegt daran, weil Photovoltaik nicht nur für Wärmeerzeugung von Heizung und Warmwasser verwendet werden kann, sondern auch für die Bestromung eines PKW’s und Haushaltsgeräte.
Der Hauptkritikpunkt ist jedoch, dass Photovoltaik für die Zukunft wesentlich sinnvoller verwendet werden kann. Solarthermie kann ausschließlich Wärme erzeugen. Sind die Speicher mit Wärme gesättigt, hat die Solarthermie-Anlage keine Funktion bzw. Pause. Im Falle der Verstromung von Sonnenenergie, kann der nicht genutzte Strom immerhin in das Netz eingespeißt und vergütet werden. Ebenfalls werden auf Grund der Klimaerwärmung Splitklimaanlagen immer interessanter. Diese sind Luft/Luft-Wärmepumpen, welche Strom benötigen. Im Sommer kann somit eine Photovoltaikanlage nicht nur Wärme erzeugen, sondern ebenfalls Strom zur Kühlung bereitstellen. Dies ist ein enormer Mehrwert und sorgt dafür, dass eine Solarthermie-Anlage nur im Ausnahmefall eine sinnvolle Lösung ist.